Wednesday, July 4, 2012

Independence Day

 Heute hab ich bei Freunden den amerikanischen Unabhängigkeitstag gefeiert. Es war absolut genial. Rachel und ihre kleine Schwester haben mich dinosauriern lassen - im Park waren wir nachher ne ziemliche Attraktion.
 Nach einem total leckeren Abendessen sind wir ins Zentrum von Bellevue gefahren, wo es im Park ein riesiges Fest gab. Hier seht ihr ein paar Jongleure, die sich Kinder als Statisten ausgesucht (und mit Gummihühnern und so ausgestattet) haben.
Und hier ist Elmo im Gespräch mit unseren Freunden und Helfern...
 Und das Feuerwerk! Es war unglaublich schön....

Monday, July 2, 2012

Die Cascades und ...



... Wildnis. 
Danke, W.N.


(Schaut mal hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Strumpfbandnattern)

Saturday, June 23, 2012

Letzte Schulwoche. Teil 1: "Crèpes".

Und wieder was dazugelernt: In Amerika gibts Crèpe-Geräte mit gewölbter Oberfläche, die man - so zumindest die Theorie - in eine Pfanne mit Crèpe-Urschleim taucht, woraufhin sich auf der Bratgerätoberfläche ein essbarer Crèpefilm bildet, den man sodann sanft und goldbräunlich auf einen Teller befördert... Fallalala. Jetzt zur Praxis: beim ersten Versuch blieb alles am Gerät haften und musste mühsam abgeschabt werden. Daraufhin nahmen wir Butter zur Hilfe, was zur Folge hatte, dass nunmehr halb gebackene Crèpe-Schleim-Stücke von der Pfanne zurück ins Teigbassin schluppten. Nach drei gescheiterten Versuchen nahm ich die Sache in die Hand, krempelte meine Ärmel hoch ("Sophie, warum hast du da so'n Bilddings...?") und nahm den Löffel in die Hand, mit dem ich den Teig zur Begeisterung aller anwesenden Schülerchen liebevoll auf der Bratgerätoberfläche verteilte ("Wow, Sophie, du kannst sooooo gut kochen!"). Meine Crèpes hatten demnach sogar annäherungsweise die angestrebte Scheibenform. Unglücklicherweise fielen sie dennoch eher pickelig aus, denn der Teig war nicht ordnungsgemäß gemischt worden, weswegen sich Mehlklumpen einschlichen...
Auf dem Bild seht ihr mich, wie ich dem einzigen Schüler, der sich tatsächlich getraut hat, sein Crèpe (wie ursprünglich angedacht) zumindest teilweise selbst herzustellen (K. R., tu me manques déjà...). Lecker warn 'se trotzdem, unsere unter höchst fragwürdigen Konditionen hergestellten Teigwaren, welche die Bezeichnung "Crèpes" wahrscheinlich nur aufgrund ihres Auftretens im natürlichen Lebensraum aller "französisch(isch)en" Dinge, dem Zimmer 117, verdienten...

Sunday, June 3, 2012

Bumper Sticker und die Schattenseite der Redefreiheit.

Ich hatte ja schon mal darüber gepostet, wie die Amerikaner ihre Autos verstickern; oft wird so Solidarität mit politischen Parteien oder Organisationen oder auch Zugehörigkeit zu Religionen ausgedrückt (Schaut mal ganz unten hier: http://www.starspangledstories.blogspot.com/2011_08_01_archive.html).
Als ich während der Osterferien mit meiner Gastfamilie am Cape Disappointment im Süden Washingtons war, ist mir leider ein Fahrzeug über den Weg gelaufen (naja, genau genommen bin ich dem geparkten Fahrzeug über den Weg gelaufen :) ), dessen Sticker-Ausstattung leider höchst fragwürdig war. So fragwürdig, dass mit dafür die Worte fehlen. 
Ich möchte vorausschicken, dass ich während meiner ganzen Zeit hier nur ein einziges derartig verschandeltes Auto gesehen habe. Die meisten Amerikaner sind NICHT so. Ich habe zwar viele getroffen, die Präsident Obama nicht besonders mögen und politisch eher ins republikanisch-konservative Spektrum  fallen, aber keiner von denen würde... Oh Mann.
Anschauungsobjekt eins: hier sieht man die Schattenseite der Redefreiheit, gepaart mit Ignoranz und Rassismus.
Naja. Seht selbst.
(Disclaimer for all Americans: I respect President Obama. A lot. The following photo does NOT display my personal political opinion at all. I'm appalled and disgusted by it. Don't we have laws against hate speech!?)
Links oben: "Dieser Obama-Sticker auf deinem Auto könnte genau so gut sagen: "JA, ICH BIN BLÖD."
Oben mitte: "100 Prozent Idiot"
Oben rechts: "Lässt dieser Arsch mein Auto fett aussehen?"
Unten links: "Ihr seid alle meine Schlampen." (die Sprache spielt hier extrem auf stereotypische Sprachverwendung von Afroamerikanern an.)
Unten rechts: "O-B-A-M-A - ein verdammter Riesenfehler, Amerika."

Und jetzt entschuldigt mich, ich muss mir den Mund (die der Tastatur ausgesetzten Fingerspitzen) mit Seife auswaschen bzw. mich ob der hier schamlos zur Schau gestellten Ignoranz erst mal übergeben.
AUTSCH.
Und ich wiederhole: das ist hier die Ausnahme, nicht die Regel.

Sunday, May 27, 2012

Update: mein Ronald McDonald Quilt ist bereit für die Longarm-Maschine!

Wow, dieses Wochenende habe ich unglaublich viel genäht (kein Wunder, bei dem Wetter... Ich meine - Sonnenschein!? Das kann doch nicht des Himmels Ernst sein!!!). Dabei rausgekommen ist dieser knuffige Quilt, der hoffentlich bald auf der Longarm-Maschine gesteppt wird und daraufhin an ein schwer krankes Kind geschickt wird.

Saturday, May 26, 2012

Hurra, ich quilte! (... später.)

Sooo, hier mal der schon lange angefragte Post zum Quilt, an dem ich arbeite.
Quilten ist eine traditionelle amerikanische Kunstform, bei der man aus meist Baumwollstoffstückchen eine Patchworkdecke näht und diese dann mit einer Fluff-Füllung sowie einem einfachen "Rücken"-Stück steppdeckenartig (und nach Wunsch verschnörkelt) zusammennäht. Seit ich hier eingezogen bin hilft mir Theo dabei, einen riesigen Quilt zu machen, der eines Tages unser Bett zu Hause zieren soll.
Und so sieht der Prozess aus:
Hier habe ich die "squares", meine einzeln zusammengesetzten Quadrate, an die "design wall" (Designwand) gehängt (allerdings war unsere design wall zu klein, weswegen ich einige Reihen mit Klebeband an der Wand befestigen und dann auf dem Fußboden fortfahren musste). Heute habe ich übrigens endlich alle Bestandteile dieses Quilts fertig bekommen, sodass wir uns jetzt bald für ein paar Stunden eine "longarm"-Nähmaschine mieten können, deren langer Arm wie ein Stift beweglich ist, sodass man nicht mühsam den Stoff verschiebt, sondern das gesteppte Muster einfach mit der Nadel "malt".
Gerade arbeite ich an einem zweiten Quilt: es soll eine Decke für ein krebskrankes Kleinkind werden, die ich der Ronald McDonald-Stiftung spenden will. Ich habe heute die Herzstücke (mehrere Herzstücke - vielleicht eher "alle lebenswichtigen Organe" oder so?) fertig bekommen und der Stoff hat niedliche Tierbabies und ist deshalb absolut knuffig. Bilder kommen später, sobald's wirklich was zu zeigen gibt.

Was mir am Quilten gefällt:
1. Die Vielfalt der Techniken und Designs. Googelt einfach mal!
2. Die Tatsache, dass es Kunst zum Kuscheln ist. Einfach viel praktischer als so ein Bild an der Wand...
3. Die Tatsache, dass ich Theos alte Nähmaschine benutzen darf, die selbst für Sophie-Verhältnisse unkaputtbar zu sein scheint, und dass diese Nähmaschine nach altmodischer Technik (ein bisschen nach Öl oder sowas) riecht.
4. Die Tatsache, dass mein Riesenquilt jetzt praktisch fertig ist.

Was mich am Quilten nervt:
1. Meine Unfähigkeit, genau zu arbeiten. Warum zum Teufel musste ich ein Design mit Diagonalen und Dreiecken und sowas wählen!? Die verziehen sich beim Nähen und das NERVT.
2. Dass man ständig bügeln muss.
3. Dass man sich am rotary cutter (so ähnlich wie ein Pizzaschneider, nur wesentlich schärfer) ziemlich böse schneiden kann. Ist mir natürlich *hüstel* nicht *husthustwürg* passiert *CHRHRHCHRRR*.

Robotics!

Dieses Jahr habe ich viel im Robotics Club mitgeholfen. Robotics ist so ziemlich der einzige Sport an der International School, was unseren Nerd-Faktor sehr eindrücklich demonstriert. Wir haben drei verschiedene Programme: FLL (FIRST Lego League) für die Sechst- bis Achtklässler, wo die Kinder Roboter aus Lego bauen, FTC und FRC für die High School - Schüler. Im FRC gibt es die größten Roboter... :) Bei den Kleinen bestand meine Aufgabe im Grunde genommen darin, sie davon abzuhalten, sich gegenseitig umzubringen oder Schuleigentum zu zerstören. Die restliche Zeit über habe ich hübsche wissenschaftlich fragwürdige Diagramme an die Tafel gemalt:
(die Katzen sind von mir, die Physik ist von den Leuten, die wirklich Ahnung von den Robotern haben, nämlich den Schüler-Mentoren aus der 10. und 11. Klasse!)
Für FTC und FRC war ich das Maskottchen. Das bedeutete, dass ich an den Wettbewerbstagen stundenlang (teilweise bis auf das Mittagessen ohne Pause) in einem gigantisch flauscheligen Pinguinkostüm gesteckt habe, das eigentümlich nach einem Gemisch aus ranzigem Schweiß und gesundheitstechnisch fragwürdigen Chemikalien riecht. Mein Gesichtsfeld ist sehr eingeschränkt, da die Äugelein sehr klein sind und außerdem so weit auseinanderstehen, dass ich immer nur aus einem Auge schauen kann (im Vergleich dazu hätte man in einer Burka direkt Rundumweitblick... -- nicht, dass ich hier aus Erfahrung spreche, aber rein vom Vergleich der Augengegend her drängt sich diese Schlussfolgerung doch auf). Als Maskottchen erlebt man echt lustige Sachen, weil einen die Leute nicht mehr als Person wahrnehmen, sondern als gigantisches bewegliches Plüschtier (das außerdem kommunikationstechnisch herausgefordert ist, denn der Pinguinkopf ist erstaunlich schalldicht...). Ich wurde also regelrecht mit HUGS (Umarmungen) überfallen und außerdem mehrmals von irgendwelchen Leuten ausgehoben und durch die Halle geschleppt ("LOOK! I found a penguin!").
Da unser FRC-Team, dem übrigens sowohl mein Gastbruder als auch viele Deutsch-Schüler und WritinGroup-Mitglieder angehören, beim Regionalwettbewerb Teil der Gewinnerallianz war, durften wir zu den Weltmeisterschaften nach St. Louis fliegen. Unser Roboter konnte dieses Jahr übrigens Basketbälle aus Schaumstoff aufheben, diese in Körbe in drei verschiedenen Höhen einlochen und danach mit den anderen Robotern auf einer wackeligen Rampe balancieren. Und jetzt sage noch mal einer, dass wir an der IS keinen Sport machen... :D
Auf jeden Fall hat mich das Team mit nach St. Louis genommen, was genial war. Wir hatten wahnsinnig viel Spaß, so gut wie keinen Schlaf und waren außerdem erstaunlich gut -- auf unserem Feld waren wir nach den Vorrunden das einzige unbesiegte Team (von ungefähr 100). Im Viertelfinale sind wir dann leider rausgeflogen -- besiegt von der Allianz, die das gesamte Turnier letztendlich gewonnen hat. Die Robotics-Kinder sind unglaublich -- genial talentiert, sodass sie ihre Roboter selbst entwickeln, bauen und programmieren, und außerdem verrückt und unglaublich lustige Gesellschaft. Als sich die Preisverleihung wegen eines starken Sturms für mehrere Stunden hinzog (um die Leute vom Rausgehen abzuhalten), habe ich einigen von denen etwas Latein beigebracht und lustige Comics hin und her gezeichnet. Dadurch war unser Team eines der leisesten (die anderen Schüler waren irgendwann so aufgedreht, dass sie die ganze Zeit Papierflieger geworfen haben... :D ).

Wir nach den Regionalmeisterschaften in Seattle im März. Ich bin das Flauschdings in der Mitte, mein Gastbruder steht rechts hinter mir und die brillianten Schüler aus dem Deutschprogramm sind in der hinteren Reihe ganz links (das ist der zeichnende Schüler), der Junge schräg links hinter mir ohne Mütze (dem hab ich Latein beigebracht) und der Junge vorn mit dem Pokal. Die zwei direkt rechts und links von mir sind in meiner Schreibgruppe.